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Arbeitskreis Offene Kan?le ?sterreich

 
Mit diesem Plakat wirbt der Arbeitskreis Offene Kanäle Österreich derzeit in ganz Wien für die Diskussionsveranstaltung am 23. Juni in der Urania:

plakat

Zitat zum Tag (anlässlich KHG's Geldpolitik):
Er fühlte sich wie neu gestärkt, als er soviel Geld bemerkt.
Wilhelm Busch

Musik zum Tag:
Oasis. Definitely Maybe

Gedanken zum Tag:
Wer bestellt sich eigentlich eine Autogrammkarte von Karl Heinz Grasser?

Filmtipp zum Tag:
Auf jeden Fall nicht Matrix II.

Kulturtipp zum Tag:
Ausstellung von Martin Kippenberger im MUMOK.

Befindlichkeit:
gestresst aber prinzipiell gut gelaunt

Gehüllt in:
schwarze Hose, weißes Hemd, graue Clarks

Die nächsten Vorhaben:
Interview mit Thomas Bauer für die Homepage des AOKÖ transkripieren, Artikel fertigstellen, fernsehen

Folgende, durchgeknallte Geschichte, habe ich auf der Homepage des ORF gelesen:

Eigene Zehe abgehackt und gegessen
Seine eigene Zehe hat ein 35-jähriger Mann im Drogenrausch in der Nacht auf Dienstag verspeist. Zuvor hatte der Mann aus dem Bezirk Kirchdorf an der Krems den Körperteil in der Pfanne gebraten, so die Gendarmerie.

Wer mehr über diesen Feinspitz lesen will, klickt hier.

Diesmal vereinzelt humorig: Die Kommentare im ORF-Forum.

Urania

Wie ja in diesem Forum schon angekündigt wurde, findet am 23. Juni um 19 Uhr eine Diskussionsveranstaltung zum Thema "Offene Kanäle" in der komplett umgebauten Wiener Urania statt.

Johannes hat für diese Diskussionsveranstaltung schon ein paar echt gute Fragenkomplexe definiert, die einerseits das gesellschaftpolitische Potential von Offenen Kanälen betreffen, andereseits aber auch klare Statements von den politischen Vertreter einfordern.
Gestern wurden die Themen auf der Homepage des AOKÖ präsentiert.

Folgende Diskussionsschwerpunkte sind geplant:

Bildungsprojekt Offener Kanal
Medienkompetenz wurde zu einer zentralen Schlüsselqualifikation. Die Bedeutung des Offenen Kanals als Bildungsinstitution. Österreichs aktuelle Position im internationalen Vergleich?

Demokratieprojekt Offener Kanal
Der Aufbau demokratischer Strukturen stellt in komplexen Gesellschaften höchste Anforderungen an das gesellschaftliche Kommunikationssystem. Die neuen Medientechnologien müssen deshalb verstärkt zur Partizipation der Bürger eingesetzt werden. Der aktuelle Stand in Österreich?

Kulturprojekt Offener Kanal
Zahlreiche Institutionen und Vereine leisten engagierte Arbeit, können aber nur eine begrenzte Öffentlichkeit erreichen. Der Offene Kanal bietet ihnen eine Plattform. Er dient ebenfalls als Katalysator für interkulturelle Arbeit, wird im internationalen Vergleich gerne von sprachlichen Minderheiten genutzt und fördert die Bildung von Communities. Perspektiven für das geistige, kulturelle und soziale Leben?

Medienprojekt Offener Kanal
Bestürzung bei den Bewohnern der Wiener Großfeldsiedlung angesichts einer jüngst ausgestrahlten Fernsehdokumentation. Der Offene Kanal würde hier die notwendige Korrektur durch authentische Berichterstattung bieten. Eine faire Möglichkeit für das Recht auf Gegendarstellung?

Gegenpol zur kommerzialisierten Medienlandschaft
Die Fernsehformate sind in den vergangenen Jahren starken Veränderungen unterlegen. Dabei gehen zunehmend wertvolle Sendungsformen verloren, weil sie nicht mehr einem herrschenden Zeitgeist entsprechen. Kann der Offene Kanal zur Bewahrung einer reichhaltigen Informations- und Unterhaltungskultur beitragen?

Vorbildliche Videoprojekte in Österreich Ende der siebziger Jahre
Videoinitiativen in Österreich boten wertvolle Ansätze bei der Realisierung der Offenen Kanäle in Deutschland. Warum ging dieser Vorsprung für Österreich verloren?

Erweiterung des öffentlichen Auftrags im Medienbereich
Traditionell auf Information, Unterhaltung und Bildung konzentriert, ergibt sich die Notwendigkeit zur Medienkompetenzvermittlung. Bedarf einer Neudefinition?

Anteil an den Rundfunkgebühren
In Deutschland ist gesetzlich vorgesehen, dass bis zu 2 Prozent der Rundfunkgebühren für Offene Kanäle und Projekte zur Medienkompetenzvermittlung eingesetzt werden. Ein Modell für Österreich?

Verfassungsrechtliche Verankerung Offener Kanäle
Grundrechte sind abhängig von äußeren Umständen und dem Grad der Demokratisierung einer Gesellschaft. In Bezug auf das Grundrecht der Kommunikations- und Meinungsfreiheit muss der Fortschritt der technischen Infrastruktur berücksichtigt werden. Besteht Handlungsbedarf für die österreichische Legislatur?


Chancen für die Zukunft
Österreich hat inzwischen im Bereich Medienkompetenzvermittlung einen Rückstand von 15 Jahren, denn der Ausbau diesbezüglicher Projekte ist insbesondere in Deutschland rasch vorangetrieben worden. Welche konkreten Schritte können angesichts der nötigen Dringlichkeit gesetzt werden?

Wäre super, wenn euch noch ein paar interessante Themen einfallen würden.
Wir sind für jede Anregung dankbar.

Vielleicht schaffen es ja ein paar Twoday-Blogger auch zu der Diskussionsveranstaltung.

Im übrigen wird extra für den Event ein Audio Livestream eingerichtet, bei dem ihr vom Anfang bis zum Ende mithorchen könnt.
Die Adresse: http://www.offener-kanal.net
Kleiner Tipp: Derzeit ist auf dieser Site schon das zukünftige Logo des AOKÖ zu sehen.

Quelle: www.format.at

Am 13. Juni war es soweit: Format "neu" startete in ganz Österreich. Und mit dem Relaunch rollte eine große Promotionwelle über uns hinweg.
Angefangen bei der Mediensite Horizont bis hin zum "Mutterportal" NEWS berichteten zahlreiche Medien vom Relaunch des "Format", von "neuen Meinungselementen" und Gastkommentaren. Und übrigens: Format hat jetzt 172 Seiten!

Ein kleiner Rückblick: Noch vor kurzem war in allen Medien zu lesen, dass zahlreiche Redakteure von Kündigung bedroht sind. An dieser Problematik hat sich meines Wissens nach nichts geändert. Das Interesse der außenstehenden Berichterstatter hat sehr wohl eine Transformation durchgemacht. Es scheint ihnen schlichtweg egal zu sein, dass eine Vielzahl von JournalistInnen um ihre Jobs bangt.

Ich glaube, wir müssten diese befürchtete Kündigungswelle zum Anlass nehmen, doch mal über die Thematik zu reflektieren. Denn sollten Journalisten ihren Job verlieren, haben sie ein sehr ernstes Problem: Es gibt nur wenig Medien, wo sie unterkommen können, da sie ja gerade aus dem riesigen Newskonzern ausgeschieden sind.
Es ist tatsächlich wieder einmal die Konzentrationproblematik, die hier voll zum Tragen kommt.

Bis jetzt hat Format mit dem Schwesternmagazin Profil um Lesergunst gebuhlt. Von nun an ist das hauseigene Wirtschaftmagazin Trend Hauptkonkurrent.
Irgendwie eine seltsame Marktveränderung.

Doch was tun, wenn ein/e JournalistIn tatsächlich wechseln muss (will). Es geht nur schwer. Langsam schwinden die Alternativen.

Die Konzentration nimmt absurde Formen an. Möchte ich z.B. auf die Homepage des News-Titels "Format" mittels http://www.format.at gelangen, lande ich prompt auf der NEWS-Homepage.
Die zukünftigen "Konkurrenten" format und Trend hatten früher sogar gemeinsame Anzeigenverkaufs-Teams.
Alles ist vernetzt.

Dazu gibt es übrigens ein ausgezeichnetes Buch von Thomas Steinmaurer mit dem Titel Konzentriert und verflochten.

Viele kritiseren die, vom News-Konzern, ausgehende Konzentration dahingehend, dass sie eine Einschränkung der Medienvielfalt befürchten. Eine sehr verständliche Sorge.
Zwar wurde mir von Leuten aus dem News-Konzern glaubhaft versichert, dass die Redaktionen absolut unabhängig sind (und das glaube ich auch 100%ig). Die Gefahr von Einheitsbrei sehe ich also weniger.
Allerdings könnte es genau diese existenzielle Angst, dass ich als Journalist einfach nirgendwo anders unterkomme, dazu führen, dass ich gefügiger, z.B. für eine bestimmte Blattlinie, bin.

Und das ist natürlich schon sehr problematisch.
Problematisch ist übrigens auch, dass Führungskräfte eines Konzern bei einem jornalistischen Produkt von "Content-Produktion" ((c) Rudi Klausnitzer) sprechen.

ng

Nun wissen wir, wie es ist, einen österreichischen Privatsender zu haben, der bundesweit per Zimmerantenne empfangbar ist.

Ich finde es entsetzlich. Nicht grundsätzlich. Denn ich könnte, wie ich schon in einem früheren Beitrag erwähnt habe, sehr gut mit kommerziellem Fernsehen in privater Hand leben. Mehr Meinungen, Entlastung des ORF,...

Heute gestehe ich ein, dass ich ein Idealist war. Denn ATV+ ist prinzipiell eine Zumutung. Das "erotische Wetter" ist eine der größten Rückschritte in der jüngeren Fernsehgeschichte.
Nachdem es mittlerweile akzeptiert ist, dass Frauen ebenso gute Nachrichtenredakteurinnen wie Männer sein können (Beweis: Romy-Preisträgerinnen der letzten Jahre) kommt nun ein "junger Sender" und verbreitet derartig sexistisches Bildmaterial.
Von den vorangegangenen Grinsorgien (egal ob humanitäre Katastrophen oder Tragödien in der Welt der Stars) in den ATV News möchte ich gar nicht sprechen.

Trotz der jüngsten Enttäuschungen lasse ich mich wieder zu einer idealistischen Prognose verleiten: Ich glaube an die Seher! Ich hoffe das Wetter verschwindet aufgrund anhaltender Proteste aus dem Programm.

Doch gehen wir das Thema mal von einer anderen Seite an.

Was ist mit unserem werten Regulator "KommAustria"?
Fühlt er sich nicht verpflichtet, seinen Qualitätssicherungsauftrag wahrzunehmen?
Die Entscheidung, wer die terrestrische Privatlizenz bekommt, fiel in einem sogenannten Beautycontest (nachzulesen auf der Homepage der Rundfunk & Telekom Regulierungs-GmbH).

Soll heißen, die Bewerber mussten glaubhaft machen, dass sie den inhaltlichen und finanziellen Kriterien, die für die Betreibung eines Senders notwendig sind, entsprechen.

Nun stellt sich für mich die Frage:
Hat die KommAustria die Meßlatte so nieder gelegt, dass ATV+ mit diesen Programmschwächen bestehen kann, oder ignoriert ATV+ einfach die Bedingungen.

Sollte ersteres zutreffen, müssten wir mal ernsthaft über die Arbeit der KommAustria diskutieren.
Trifft zweiteres zu, hoffe ich auf baldige Intervention.

Mit Zensur hat so etwas nichts zu tun. Denn halbnackte Wetteransagen sind keine Meinungsäußerung sondern ein zweifelhafter Beitrag zu einer frauenfeindlichen Sozialisation!

Apropos: Eine Stellungnahme zum Thema "Offener Kanal" seitens der KommAustria steht weiter aus. Während in Deutschland gleich zu Beginn der Privatfernseh-Ära ein medienpädagogisches Statement abgegeben wurde, indem Offene Kanäle als wichtiges und profitunabhängiges Gegengewicht zu kommerziellen Medienanstalten Unterstützung erhielten, wartet Österreich noch auf derartige Institutionen.
Mehr dazu auf der Homepage des Arbeitskreises Offene Kanäle Österreich

 
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