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Arbeitskreis Offene Kan?le ?sterreich

 

Kommunikationsassistenz

KommAss

Die Kommunikationsassistenten betreuen die Nutzer des Offenen Kanals. Der Offene Kanal ist mehr als ein zusätzliches Fernsehprogramm, er bedeutet eine neue Weise des kommunikativen Umgangs miteinander.

Daraus ergibt sich die zentrale Aufgabenstellung der Mitarbeiter. Als in Deutschland der erste Offene Kanal in Ludwigshafen eröffnet wurde, bestimmte der Leiter Ulrich Kamp das Eignungsprofil für Betreuer: „Jemand, der mit Menschen und Medien gut kann, hilft anderen Menschen, die mit Medien nicht so gut können, sich als Menschen mit Hilfe der Medien zu äußern“. Die unabdingbare Grundlage der Arbeit der Kommunikationsassistenten ist somit die menschliche Qualifikation.

Wer in den Offenen Kanal kommt, findet sich mit seinen Anliegen und Bedürfnissen akzeptiert. Der Kommunikationsassistent sucht nicht zu beeinflussen, er will sich nicht als formale Autorität selbst darstellen. Vielmehr arbeitet er non-direktiv und klientenzentriert. Der Nutzer entscheidet über den Inhalt seiner Sendungen und die Art der Darstellung. Doch kann er bei der Umsetzung mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert werden. Der Kommunikationsassistent unterstützt den Nutzer und will ihm über alle Hürden des Produktionsprozesses hinweghelfen.

Das ist selbstverständlich bei der Handhabung der technischen Geräte nötig. Da wird alles erklärt, was man für die Kameraführung braucht: etwa Weißabgleich, Einstellung der Blende, Schärfentiefe. Auch Lichtregie und Tongestaltung wird besprochen. Ist das Filmmaterial gedreht, so soll auch Vertrautheit im Umgang mit der Nachbearbeitungsanlage entstehen. Beim heutigen Stand der Technik wird man nur noch digitale Schnittplätze für die Montage verwenden. Das heißt, es handelt sich eigentlich um Computerprogramme. Sollte so mancher Nutzer dabei noch Berührungsängste haben, wird ihn der Kommunikationsassistent fürsorglich Schritt für Schritt erklären: das Digitalisieren von analogem Bildmaterial (falls solches auch verwendet wird), Schnitt und Überblendung, Nachvertonung, Einfügen von Inserts, bei Bedarf special effects. Der Nutzer soll nie überfordert, sondern langsam immer tiefer in die Materie eingeführt werden. Dabei wird auch die Bedeutung der Bildsprache vermittelt, damit ein genaueres Verständnis entsteht und der Nutzer, Techniken gezielt einzusetzen vermag. Wann ist ein Zoom, ein Schwenk, eine Kamerafahrt auch inhaltlich sinnvoll? Was zeichnet einen guten Schnitt aus? Da kann es schon geschehen, daß der Kommunikationsassistent zur Illustration die Arbeitsweise großer Vorbilder erwähnt: Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?

Wächst das Interesse des Nutzers, so wird er gerne erfahren wollen, wie man schon in der Vorbereitungsphase bei der Ausarbeitung der Idee die Qualität steigern kann. Der Kommunikationsassistent erklärt dann die Grundzüge des Schreibens von Treatment und Drehbuch und berät bei dramaturgischen Fragen. Er erklärt journalistische Recherchetechniken, bezieht sich dabei auch auf Datenbanken und Internet und gewährt so einen Einblick in die Arbeit des Informationsbrokers, eines jüngst entstandenen Berufsbildes. Außerdem informiert er über medienrechtliche Fragen, damit die Nutzer nicht unbedacht einen Gesetzesverstoß begehen. Schließlich kann er Hinweise zur Öffentlichkeitsarbeit geben, damit die fertigen Filme auch ein Echo finden. Man erkennt an diesen Aufgaben: Die Kommunikationsassistenten vermitteln Medienkompetenz!

Im Alltag hilft der Kommunikationsassistent bei vielen Problemen. Ist ein Kabel falsch gesteckt und sind die Nutzer schon verzweifelt, weil kein Bild mehr zu sehen ist, so erkennt er rasch die Ursache, macht einen Handgriff – und schon kann die Filmarbeit weitergehen. Aber auch bei schlimmeren Fällen von Resignation stützt, tröstet und motiviert der Kommunikationsassistent.

Filmproduktion bedeutet in der Regel Teamarbeit. Da kann es durchaus zu Konflikten kommen, bei denen eine neutrale Instanz erwünscht ist. Kommunikationsassistenten betreuen ferner Projekte in Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Der Offene Kanal bietet sprachlichen Minderheiten eine ideale Plattform. Damit die einzelnen Gruppen nicht nur nebeneinander agieren, sondern Kontakt zueinander finden, sollen interkulturelle Projekte durchgeführt werden. Die Moderation der Kommunikationsassistenten ist dabei durchaus gefragt.

Neben der Betreuung der Nutzer übernehmen Kommunikationsassistenten noch eine Reihe weiterer Aufgaben in der Organisation und Administration des Offenen Kanals und sie führen die Sendeabwicklung durch. Man muß die Bedeutung der Kommunikationsassistenten aber vor allem im atmosphärischen Bereich schätzen. Denn der Offene Kanal soll ein Kontakt- und Kulturzentrum sein.

 
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