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Arbeitskreis Offene Kan?le ?sterreich

 
Liebe Twoday Blogger!

Derzeit ist die große Diskussion zum Thema "Offene Kanäle" in der Wiener Urania im Gange.

Hier wird live mitgebloggt.

Es sind alle eingeladen, sich zu beteilige. Ihr könnt mithören auf http://www.offener-kanal.net
Fabian Burstein meinte am 23. Jun, 19:31:
Johannes Schütz hat soeben die Geschichte der Offene Kanäle thematisiert.
In den Usa gibt es sie seit den 70er Jahren. In Deutschland seit Anfang der 80er.

Wir haben also rund 20 Jahre Rückstand.

Dem AOKÖ ist es Anliegen, die Idee des OK einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen.

Ziele:
Medienkompetenz
Journalistische Betätigungfür jede/n
Freie Meinungsäußerung 
Fabian Burstein meinte am 23. Jun, 19:34:
Schmidt von der Wiener Zeitung zieht gerade einen direkten Vergleich mit Weblogs.
Sieht hier ein großes kritisches Potential, sowohl bei Weblogs auch im OK.

Beispiel Irak:
Journalistische Stellungnahme abseits der Massenmedien 
Fabian Burstein meinte am 23. Jun, 19:40:
Hans Kronberger von der FPÖ hat das Wort.
Er hat in den 70er Jahren mit Peter Hueber "Arbeiter machen Fernsehen" realisiert.
Damals ein revolutionäres Medienprojekt, das die Lebensumstände von Schwerarbeitern zeigte.

Kronberger bekennt sich zum OK. Klares Gegenstatement zu Kabas Aussage, dass OK gleich "Anarcho TV" ist 
Fabian Burstein meinte am 23. Jun, 19:45:
Ferry Mayer von der ÖVP hat auf seiner Homepage einen "Gegenbericht" zu Spiras Großfeldsiedlung-Sendung gemacht. Er hat praktisch das Potential, das Freies Fernsehen haben könnte, gezeigt.

Die genaue Machart eines OKs möchte er allerdings noch genauer diskutieren.
Konkret möchte er den medienpädagogischen Ansatz thematisieren. 
Marcus J. Oswald meinte am 24. Jun, 13:55:
Ferry Maier HP - Großfeldsiedlung - Raiffeisen-Internet
Richtig: Ferry Maier stellte am 26.01.2003 auf seiner Homepage ferrymaier.at einen bislang unbekannten Film zur Großfeldsiedlung vor. Er nennt es "Gegenfilm" zur damaligen Alltagsgeschichte der Frau Spira, die Staub aufwirbelte. Titel: "Korrektur einer Diffamierung - die Großfeldsiedlung, wie sie wirklich ist" (Regie: Hannes Krautzer). Maier verweist auf eine Website, wo dieser Film abrufbar ist. Ferner spricht er von "Verantwortung", die ein Groß-Medium hat und schließt seine Stellungnahme zu dieser Sache mit einer "Petition" an den ORF. Diese fordert eine "Entschuldigung" des ORF, "Befassung des Publikumsrates" und so fort. Außerdem veröffentlicht Maier einen "Protestbrief" an die Generalintendanz, der ebenfalls eine Menge Forderungen enthält.

Aus seiner Sicht ist diese Vorgangsweise richtig. Maier ist Politiker und Abgeordneter zum Nationalrat.

Aus Sicht von Medienmachern ist diese Vorgangsweise falsch. Es nützt einem Medienmacher gar nichts zu wissen, "welcher Intendant" (Punkt 4 des "Protestbriefes") für die Sendung "zuständig" war. Die Sendung ist gelaufen, über den Äther, gekäste Milch. Den Medienmacher interessiert die kreative Antwort. Ein "Offener Kanal Wien" könnte die Situation der Großfeldsiedlung (30.000 Einwohner) von Innen beleuchten. Dazu braucht es keine Zugereisten vom Küniglberg, keine Winterjacken mit Aufschrift "ORF". Leute, die in der Großfeldsiedlung seit Jahren leben, kennen jedes Hauseck, jede Durchfahrtsstraße, jeden Geheimweg, jeden Ort.

Die Idee von lokalem Bürgerfernsehen ist im Übrigen nicht neu: Im Sommer 1976 gründeten der Ex-ORF-Journalist Hans Preiner und der Umweltdesigner und Möbelhändler Peter Noever (heute besser bekannt als MAK-Direktor) ein Institut namens "IFI - Institut für Informationsentwicklung". Über dieses Insitut holten sie sich bei Unterrichtsminister Sinowatz 1 Mio ATS und gründeten eine Videoinitiative (600.000 ATS gingen für das Videostudio auf). Als Elementarteilchenkampfzone hatten die beiden "Videokämpfer" die Großfeldsiedlung im Auge. Doch die Städteplaner Hubert Pfoch und sein Assistent Fritz Hoffmann, "roter Obmann im Großfeldrevier", liefen "beinahe Amok" (Profil), als sie vom Videoprojekt in der Großfeldsiedlung erfuhren. Profil, ungeschminkt: "Die roten Rathausbonzen blockten rechtzeitig ab."

Kurz: Die Video-Initiative lief dann in Mattersburg.

Dass Ferry Maier beim Runden Tisch am 23.06.2003 sich über diese historischen Details nicht informiert zeigte, beweist, dass er sich einlesen muss. Man kann ihm diese Arbeit nicht abnehmen.

Auffällig an seinem Auftritt am 23.06. noch etwas: Er setzte sich stark für das Internet ein. Dazu ist folgendes zu sagen: Das kommt nicht von ungefähr. Maier ist Leitender Raiffeisen-Angestellter. Beobachter der Szene sind aufmerksame Leser der "Raiffeisen-Zeitung". Am 15.05.2003 berichtete die Zeitung unter dem Titel "Raiffeisen als strategischer UTA-Partner" im Untertitel: "Die Raiffeisen-Gruppe hat ihre UTA-Anteile wie angekündigt von neun auf über 25% aufgestockt." Im Text: "Raiffeisen erwirbt somit - vorbehaltlich der Genehmigung durch das Kartellamt - die Sperrminorität an Österreichs führendem neuen Telekommunikations-Anbieter." Das Unternehmen plant für das Geschäftsjahr 2003 einen Umsatz von 266 Mio Euro (plus 7%) und betreut 460.000 Telefon- und 330.000 Internetkunden.

Man muss Ferry Maier verstehen, dass er sich Bürgerfernsehen eher über UTA als über UPC wünscht. 
Fabian Burstein antwortete am 24. Jun, 20:56:
Danke für die interessante Ergänzung.

Vielleicht noch kurz ein Wort zu Norbert Darabos. Ich finde er konnte glaubhaft vermitteln, dass ihm die Etablierung eines Offenen Kanals tatsächlich ein Anliegen ist.
Bleibt zu hoffen, dass der Bundespolitiker seinen Parteifreunden, den Wiener Kommunalpolitikern, die selben Argumente vorlegt und somit wichtige Unterstützungsarbeit für eine tatsächlich Realisierung leistet.

Gerade er, der die Probleme von Minderheiten in Österreich kennt (und der sich auch in der Vergangenheit sehr für Minderheiten eingesetzt hatte) sollte für ein Medium eintreten, dass genau diesen Gruppen ein Forum bietet, in dem es nicht um Assimilation geht sondern um Darstellung der eigenen Lebenssituation, um communityinterne Belange (die ja auch sehr interessant für Mitmenschen außerhalb der Community sein können) und um verständnisstiftende Beiträge.

Ich glaube noch immer fest daran, dass in Wien so etwas wie eine multikulturelle Gesellschaft möglich ist. 
Fabian Burstein meinte am 24. Jun, 21:16:
Aufarbeitung erwünscht!!!
Es wäre übrigens erstrebenswert, wenn sich auch im Nachfeld der Diskussionsveranstaltung eine interessante Diskussion zu den Ergebnissen des Abends entfaltet. 
 
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